Zurück zu Aktuelles >Immer mehr Betriebe ohne Nachfolger

Das Nationale Statistikamt (INS) hat die neuesten Zahlen zu den Familienarbeitskräften in Landwirtschaft und Gartenbau veröffentlicht. Wesentlichste Erkenntnisse ist der steigende Anteil von Betriebsleitern über 50, die keinen Nachfolger haben. Waren 2013 noch 26% aller Betriebe in dieser Situation, so ist ihr Anteil 2016 weiter gestiegen auf 28,6%.

Für 2016 weist die Statistik 36.888 landwirtschaftliche Betriebe aus. Bei 15% handelt es sich um Vereinigungen und Gesellschaften, während das Groß (31.072 oder 85%) von natürlichen Personen geführt wird. Hiervon geben 10.561 (34%) an, dass sie älter als 50 Jahre sind und keinen Nachfolger haben! Damit ist ein scharfes Fortschreiten des Strukturwandels in den kommenden zehn Jahren vorprogrammiert.

Landwirtschaft und Gartenbau sind in Belgien überwiegend Männersache; Frauen stellen nur ein Viertel (26%) der Betriebsleiter. 74% aller Betriebsleiter üben den Beruf im Vollerwerb aus, weitere 10% im Haupterwerb. Für 21% der Betriebsleiter ist die Landwirtschaft dagegen eine Nebentätigkeit, die einen Arbeitsaufwand erfordert, der weniger als einer Halbzeitbeschäftigung entspricht. Auffällig ist, dass der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe innerhalb von vier Jahren deutlich gestiegen ist: unter den Betriebsleiterinnen von 30 auf 41% und unter ihren männlichen Berufskollegen von 18 auf 25% und global gesehen von 20 auf 27%!

Auch scheint sich die belgische Landwirtschaft immer mehr zu einer Ein-Mann-Angelegenheit zu entwickeln: 2013 kamen auf 100 Betriebe 45 mitarbeitende Lebenspartner(innen), 2016 dagegen nur noch 37.

Zu den beschäftigten Fremdarbeitskräften macht das Nationale Statistikamt keine Angaben.