Nach Angaben des Flämischen Informationszentrums für Landwirtschaft und Gartenbau (VILT) ist die flämische Genossenschaftsmolkerei Milcobel bereit, Weidemilch pauschal mit 500 Euro zu vergüten. Dies geschieht aber nicht aus Überzeugung, sondern mit dieser Entscheidung beuge man sich dem Druck des Handels, heißt es dazu seitens Milcobel.
Bei Milcobel bezweifelt man, dass Weidegang nachhaltiger ist als Stallhaltung. „Weidemilch verursacht für uns als Molkerei höhere Kosten und liefert keinen direkten Mehrwert”, wird ein Verantwortlicher der Molkerei zitiert. Auch die Mitglieder seien nicht begeistert, zumal „Stallmilch“ keine schlechtere Qualität aufweise als Weidemilch und es fraglich sei, ob das Tierwohlbefinden auf der Weide besser sei als im Stall. Der Handel lasse der Molkerei aber keine andere Wahl.
Als Kriterium für die Anerkennung als Weidemilchbetrieb legt Milcobel einen mindestens sechsstündigen Weidegang während mindestens 120 Tagen pro Jahr fest. Außerdem muss der Betrieb mindestens einen Hektar Weidefläche pro zehn Kühe nachweisen.