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Zurück zu Aktuelles >Q-Fieber: Risiken nicht unterschätzen!


Die Föderalagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (FASNK) macht Tierärzte und Viehhalter auf die Risiken von Q-Fieber aufmerksam und ruft die empfohlenen Präventionsmaßnahmen in Erinnerung.

Q-Fieber ist eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit (Zoonose), die sporadisch auch in Belgien vorkommt. Nachdem es im Jahr 2009 in den Niederlanden zu einer Q-Fieber-Epidemie gekommen ist, hat Belgien ein Programm zur Überwachung von Q-Fieber in Viehhaltungen eingeführt. Zwar wurde bisher kein Seuchenherd ausfindig gemacht, aber jedes Jahr werden mehrere Tankmilchproben und Aborte positiv auf die Krankheit getestet.

Die meisten Infektionen beim Menschen gehen von Kontakten mit Wiederkäuern (speziell Ziegen) aus. Laut einer serologischen Erhebung im Jahr 2013 finden sich im Blut von 58,3% aller untersuchten Tierärzte aus dem Bereich Wiederkäuer Antikörper gegen die Krankheit. Mit anderen Worten: Sechs von zehn Tierärzten haben die Krankheit durchgemacht.

Domestizierte Wiederkäuer bilden das natürliche Reservoir des Q-Fiebers. Der Erreger, eine Bakterie namens Coxiella burnetii, ist in der Umwelt sehr widerstandsfähig. Er kann sich schnell über die Luft ausbreiten und die Infektion erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen feiner bakterienhaltiger Staubpartikel. Aber auch das Risiko einer Kontamination durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren darf nicht vernachlässigt werden.

In 60% der Fälle verläuft die Infektion beim Menschen asymptomatisch, d.h. ohne erkennbare Symptome. Selbst wenn Symptome vorhanden sind, ist die Diagnose schwierig, da die Symptome nicht eindeutig sind. Akute Q-Fieber-Erkrankungen sind u.a. durch anhaltendes Fieber gekennzeichnet. Bei chronischem Verlauf kommt es oft zu Herzproblemen. Für Personen mit Herz- und/oder Immunschwäche stellt die Krankheit deshalb eine besondere Gefahr dar. Bei einer Infektion während der Schwangerschaft kann es zu einer Infektionen des Fötus und zu Fehlgeburten kommen.

Auch bei Tieren verläuft die Krankheit in der Regel asymptomatisch. Bei einer Infektion während der Trächtigkeit kann sie sich insbesondere bei Schafen und Ziegen durch Verwerfen, Totgeburten oder kränkelnde Neugeburten äußern. Häufige Symptome bei Rindern sind Unfruchtbarkeit, Gebärmutterentzündung sowie leichte Kälber, die zudem anfällig sind für Lungenentzündungen. Nach dem Abkalben (oder Verwerfen) hält der Scheidenausfluss oft sehr lange an. Dieser bildet auch zusammen mit der Nachgeburt und Aborten die Hauptkontaminationsquelle.

Die FASNK empfiehlt folgende Präventionsmaßnahmen:

  • eine angemessene Handhygiene,
  • in Risikozonen weder essen noch trinken noch rauchen,
  • das Tragen von Handschuhen und eine geeignete und ausschließlich diesen Aktivitäten vorbehaltene Kleidung bei Risikoaktivitäten (Geburtshilfe, Untersuchungen im Genitalbereich, …),
  • die Desinfizierung von Geburtsbereichen und -utensilien nach der jeder Geburt bzw. jedem Verwerfen und unter Vermeidung von Staub- und Aerosolbildung sowie
  • die fachgerechte Entsorgung der Nachgeburt und Aborten bzw. Totgeburten (in einem verschlossenen Behälter zwecks Untersuchung oder Vernichtung).