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Welche Möglichkeiten bestehen, um die Arbeitsbelastung im Milcherzeugerbetrieb zu reduzieren? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Studientag in Herve. Wie nicht anders zu erwarten, heißt der Schlüssel: Mechanisierung, Automatisierung, Robotisierung. Mit anderen Worten: Arbeitsentlastung muss man sich (teuer) erkaufen!

Per Videokonferenz legten französische Techniker des Institut de l’Elevage ihre Erfahrungen und Empfehlungen dar. Ausgangspunkt war der Vergleich von 17 verschiedenen Stallsystemen im Westen Frankreichs. In Liegeboxenställen wurde ein mittlerer Arbeitsaufwand für die Versorgung des Viehs (exkl. Melken und Füttern) von 4,5 Stunden pro Kuh und Jahr ermittelt, wovon zwei Drittel auf den täglichen Unterhalt der Liegeboxen (Entmisten und Einstreuen) entfallen. Diese Arbeit nimmt in Stroheinstreuställe deutlich weniger Zeit in Anspruch, weshalb dieses Stallsystem mit durchschnittlich 2,9 Stunden pro Kuh und Jahr deutlich besser abschneidet. Für sie sprechen auch die vergleichsweise geringen Baukosten. Dem stehen jedoch selbst auf ackernahen Standorten hohe Funktionskosten gegenüber, die mit zunehmender Entfernung steigen. Diese Stallform findet man deshalb vorwiegend in Gemischtbetrieben mit Getreideanbau vor.

Global ist der Liegeboxenstall mit Schubentmistung das kostengünstigste System. Die französischen Berater betonen aber, dass bei der Entscheidung für oder gegen ein Stallsystem neben den Kosten auch andere Faktoren berücksichtigt werden sollten wie das Tierwohlbefinden, der Arbeitskräftebesatz, die jährliche Belegungsdauer des Stalls, die verfügbaren Finanzmittel für eine ausreichende Automatisierung, …