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2.1. Transparenz der Kontrollergebnissen der FASNK

Die Agrofront erwartet von der FASNK einen detaillierten Bericht über die Kontrollergebnisse und die Befunde in den Schlachthöfen. Dieser Bericht sollte auch einen Überblick über die Empfehlungen enthalten, die im Rahmen der Kontrolle abgegeben wurden. Dieser Bericht muss dazu beitragen, das Vertrauen in Rindfleisch wiederherzustellen.

2.2. Belgisches Rindfleisch im Einzelhandel in den Mittelpunkt stellen

Um das Vertrauen der Verbraucher in Rindfleisch wiederherzustellen, ist es wichtig, dass der Einzelhandel in den kommenden Monaten belgisches Rindfleisch in seinen Geschäften und Kommunikationskanälen ins Rampenlicht stellt und zu dem Preis anbietet, der ihm würdig ist (und keinesfalls verramscht). Dabei muss dem Verbraucher auch die Realität der belgischen Rindfleischkette und ganz besonders der Rindviehhaltung deutlich und ungeschönt vor Augen geführt werden.

2.3. Zusätzliche Mittel für Werbung und Absatzförderung

Der Rindfleischverbrauch steht bereits seit längerer Zeit unter Druck. Seit der Dioxinkrise wurden große Anstrengungen unternommen, um das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelsicherheit und in Fleisch wiederherzustellen. Dies war auch gelungen, aber der erneute Skandal stellt einen großen Rückschlag dar. Die bisherigen Anstrengungen müssen deshalb intensiviert werden, speziell auf zwei Ebenen:

- Verbraucher: Es bedarf einer nationalen Kampagne zur Stärkung des Images und des Absatzes von Rindfleisch. Darin muss auch hervorgehoben werden, dass belgisches Rindfleisch in Sachen Sicherheit mustergültig ist. Die Kampagnen in Flandern und Wallonien müssen eng aufeinander abgestimmt werden, was eine stärker Zusammenarbeit zwischen VLAM und APAQ-W als bisher erfordert.

- Horeca-Sektor: Es muss unbedingt ein wirkungsvoller Werbeplan für das Hotel- und Gaststättengewerbe in die Wege geleitet werden, der angemessen finanziell unterstützt wird. Der Horeca-Sektor muss über die spezifischen Vorteile und positiven Eigenschaften von belgischem Rindfleisch (speziell der Weiß-Blauen Rasse) aufgeklärt werden. Dies muss darin münden, dass mehr belgisches Rindfleisch deutlich sichtbar auf der Speisekarte angeboten wird.

2.4. Exportförderung und -unterstützung

Belgien exportiert nur in geringem Maße Rindfleisch. Überwiegend handelt es sich dabei um Fleisch(waren) von Reform-Milchkühen und viel weniger um Fleisch von Weißblauen Tieren. Mehr als 70% der Ausfuhren gehen in die drei Nachbarländer Niederlande, Deutschland und Frankreich.

Die betrügerischen Machenschaften in Bastogne schädigen nachhaltig den Ruf von belgischem Fleisch im Ausland. Um den Schaden zu beheben, müssen Werbung und Absatzförderung im Ausland stärker koordiniert werden. Hierzu bedarf es eines einheitlichen belgischen Exportlabels, das strukturell mit angemessenen finanziellen Mitteln von APAQ-W und BMO (Belgian Meat Office) unterstützt werden muss.

2.5. Transparenz der Gewinnspannen in der Kette

Die Analyse der Preisbeobachtungsstelle zeigt, dass die Spanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreis immer stärker auseinanderdriftet. Allerdings hat niemand Einsicht in die Gewinnspannen der einzelnen Kettenglieder, aber man darf vermuten, dass sie sich sehr unterschiedlich aufteilen. Es ist an der Zeit, dass jedem Kettenglied unmittelbar ein fairer Anteil an der gesamten Wertschöpfung zuteilwird, nicht zuletzt dem ersten Glied der Kette, den Rindfleischerzeugern. Lebensmittel zu verramschen, ist inakzeptabel. Ein faires Lebensmittel ist einen fairen Preis wert!