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Der Bauernbund erkennt an, dass der Ministerrat sich zu einigen guten Ansätzen durchgerungen hat. Die Vorschläge sind aber völlig unzureichend. Die befristete freiwillige Einschränkung der Produktion auf europäischer Ebene geht in die vom Bauernbund geforderte Richtung. Aber das Hauptstück fehlt: Es fehlt der finanzielle Ausgleich für einen eventuellen Lieferverzicht! Die den Mitgliedstaaten eingeräumte Möglichkeit zusätzlicher nationaler Beihilfen droht den Wettbewerb innerhalb der EU zu verfälschen. Für den Bauernbund ist das inakzeptabel! Und die geplante Verdoppelung der Einlagerung von Butter und Milchpulver kann allenfalls dazu beitragen, kurzfristig etwas Druck vom Markt zu nehmen.

Im Bereich Rind- und Schweinefleisch ist die Erwägung neuer Beihilfen für die private Schweinefleischlagerung zu begrüßen, ebenso die Einrichtung einer Beobachtungsstelle zur Analyse des Schweine- und Rindfleischmarktes – es ist in der Tat mehr Transparenz erforderlich –, aber diese Maßnahmen werden keinen Betrag zur Lösung des strukturellen Ungleichgewichts der Märkte leisten können.

Vor dem Treffen der Agrarminister hatte Bauernbund-Vorsitzende Sonja De Becker noch einmal die Erwartungen des Bauernbunds klar und deutlich formuliert: Es bedarf kurzfristiger und dringender Krisenmaßnahmen, die das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schnell wieder herstellen. Darüber hinaus müssen die Einkommen der Landwirte dringend gestützt werden. Langfristig müssen Instrumente her, die es dem Sektor ermöglichen, das Markt- und Risikomanagement selbst in die Hand zu nehmen. „Das, was die EU auf den Tisch gelegt hat, ist eindeutig zu wenig, um schnell und sicher Linderung zu bringen“, so Sonja De Becker. „Alle landwirtschaftlichen Teilsektoren benötigen dringend Instrumente, die für mehr Stabilität in den Betrieben sorgen und ihnen ein faires Einkommen garantieren.“