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Laut einer Studie des EU-Parlaments kann die EU im Fall des Zustandekommens eines Handelsabkommens mit einem Anstieg des Agrarhandelsvolumens mit den USA um 8% rechnen. Die USA könnten ihrerseits 15% mehr Agrargüter und Nahrungsmittel nach Europa absetzen.

Für die EU-Landwirtschaft besteht das größte Potenzial in den Segmenten zubereitete Speisen mit Fisch und Gemüse, Säfte und Getränke sowie Milchprodukte, Tabakwaren und Blumen. Auch für weißes Fleisch und pflanzliche Öle besteht ein Steigerungspotenzial.

Milch

Bei Milch könnte sich für Europa ein Preisvorteil gegenüber anderen Exportländern ergeben, wenn die nicht tarifären Handelshemmnisse beseitigt werden. Hierfür müssten die europäischen Exporteure aber nachweisen, dass sie die US-Auflagen oder ein gleichwertiges System einhalten. Bisher sind die EU-Vorschriften noch nicht als gleichwertig anerkannt, mit der Folge, dass derzeit lediglich zwei europäische Unternehmen Zugang zum US-Markt haben. In den TTIP-Verhandlungen mit den USA muss die EU deshalb durchsetzen, dass die europäischen Normen als gleichwertig anerkannt werden. Im Bereich Käse ist problematisch, dass die USA nur Erzeugnisse aus pasteurisierter Milch ins Land lassen; Rohmilchkäse ist der Zugang verwehrt.

Fleisch

Im Segment Fleisch hat die EU in den USA aus Kostengründen mit Basisprodukten keine Chance. Potenzial besteht allenfalls mit Fleischspezialitäten und -zubereitungen, aber bisher stellen die nicht tarifären Handelshemmnisse (u.a. die BSE-Vergangenheit Europas) ein bedeutendes Hindernis dar.

Hinzu kommt, dass die Schlachthöfe und Zerlegebetriebe nachweisen müssen, dass ihre nationalen Inspektionen eine gleichwertige Sicherheit wie in den USA gewährleisten. Auch hier muss die EU darauf bestehen, dass die europäischen Normen als äquivalent anerkannt werden.

Obst und Gemüse

Im Gartenbau sind es eher die sehr langwierigen, mit hohen Anforderungen verbundenen spezifischen Anerkennungsverfahren, die den Zugang zum US-Markt oft über Jahre verschleppen. Die Schädlingsrisikoanalyse muss speziell für jeden einzelnen Erzeuger, dessen Obst oder Gemüse in die USA exportiert werden soll, erstellt werden; eine Globalanalyse für ein bestimmtes Gebiet mit einheitlichem Risiko wird nicht anerkannt.