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Ob der Wegfall der Quoten diese Extensivierung umkehren wird, ist fraglich. Denn zum einen haben insbesondere in den Eifelgemeinden viele Betriebe die Biomilcherzeugung als lukrative Alternative zur konventionellen Wirtschaftsweise erkannt. Und zum anderen schiebt die wallonische Güllegesetzgebung vielen Betrieben einen Riegel hinsichtlich einer Aufstockung des Viehbesatzes vor. Und schließlich muss man feststellen, dass die derzeitige Milchpreismisere alles andere als einen Anreiz zur Ausweitung der Milchproduktion darstellt; im Gegenteil, es droht sogar ein Ausbluten der hiesigen Landwirtschaft, zumal auch aufgrund des Grünlanderhaltungsgebots keinerlei Alternativen zur Rindviehhaltung bestehen.

Dass die Landwirtschaft in der DG auf die Milcherzeugung spezialisiert ist, belegen die Zahlen zum Rindviehbestand. Im DG-Mittel handelt es sich bei neun von zehn Kühen um Milchkühe. Im Norden liegt ihr Anteil bei 95,5% im Süden bei 87,5% (Tabelle 6). Hinsichtlich des mittleren Rindviehbestands pro Betrieb unterscheiden sich der Norden und der Süden der DG sehr stark. Während im Norden im Schnitt 120 Rinder pro Betrieb stehen, sind es deren in den fünf Südgemeinden nur 91. Im Wesentlichen ist dieser große Unterschied darauf zurückzuführen, dass der Anteil der nicht gewerblichen Betriebe (Hobbyviehhalter, pensionierte Landwirte) im  Süden der DG bedeutend höher ist als im Norden. Zwischen den einzelnen Gemeinden sind die Größenunterschiede ebenfalls bemerkenswert, mit Büllingen und der Stadtgemeinde Kelmis (72 bzw. 78 Rinder) am einen Extrem und Burg-Reuland und Eupen (112 bzw. 130) am anderen.

In Sachen Viehbesatz stellt man in den Eifelgemeinden dasselbe Nord-Süd-Gefälle fest wie beim Maisanbau bzw. Ackerbau: Am extensivsten ist die DG-Landwirtschaft in den nördlichen Eifelgemeinden (Büllingen: 0,79 Kühe/ha; Bütgenbach: 0,89). Bütgenbach ist im Übrigen mit rund 4700 Stück Rindvieh die viehärmste Gemeinde der DG. Amel, St. Vith und Burg-Reuland liegen gleichauf mit gut 11.000 Stück. Am „intensivsten“ ist die Gemeinde Burg-Reuland (1,07 Kühe/ha). Im Eupener Raum stehen auf einem Hektar dagegen im Schnitt 1,25 Kühe (Tabelle 6).

Tabelle 6: Viehbestand und -besatz nach Gemeinde (2015).xlsx